Abstract
Die Autoren gehen auf die Anforderungen an die Dokumentation bei gestörten Bauabläufen zum Nachweis und der fundierten Aufarbeitung von Mehrkostenforderungen ein und zeigen auf, dass die damit verbundenen Kosten die Kosten einer Routinedokumentation bei weitem übersteigen. In der Folge wird auf die möglichen Anspruchsgrundlagen für die Geltendmachung der Kosten der Dokumentation und der Aufarbeitung von Mehrkostenforderungen bei gestörten Bauabläufen eingegangen, wobei im Ergebnis davon auszugehen ist, dass der Anspruch immer dann gegeben ist, wenn die Mehrkostenforderung aus dem gestörten Bauablauf selbst dem Grunde nach gerechtfertigt ist. Am Ende steht die Empfehlung, dass auch die Dokumentation des gestörten Bauablaufs im Einvernehmen zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber erfolgen sollte und auf Basis von Leistungspositionen aus dem Hauptauftrag oder aber auf Grundlage einvernehmlich festgelegter Nachtragspositionen abgegolten werden sollte. Dokumentation erfolgt letztlich im Interesse beider Vertragspartner und sollte daher auch dem Auftraggeber etwas wert sein.
Müller, Katharina/ Gaar, Christoph: Die Abgeltung von Kosten der Dokumentation und Aufarbeitung von Mehrkostenforderung bei gestörten Bauabläufen, in: Aktuelle Entwicklungen in Baubetrieb, Bauwirtschaft und Bauvertragsrecht: Festschrift anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Instituts für Baubetrieb und Bauwirtschaft, Wien 2019, 609 ff.
27. Juli 2019