Die Europäische Kommission veröffentlichte jüngst einen Aktionsplan, mit dem Verbrauchern eine größere Auswahl und ein besserer Zugang zu Finanzdienstleistungen in der EU geboten werden soll. Im Fokus stehen dabei insbesondere FinTechs, die nach Ansicht der Kommission Integrationstreiber für den Finanzdienstleistungsmarkt sind. Handlungsbedarf sieht die Kommission insbesondere in den folgenden drei Bereichen:
- Unterstützung der Entwicklung von FinTechs zur Beseitigung von Hindernissen für den Binnenmarkt (etwa im Bereich der elektronischen Identifizierung);
- Stärkung des Vertrauens der Verbraucher und deren Stellung, wenn sie Dienstleistungen im Inland oder aus anderen Mitgliedstaaten erwerben (etwa durch Senkung der Gebühren bei Transaktionen mit Mitgliedsstaaten ohne Euro);
- Abbau rechtlicher und regulatorischer Hindernisse, wenn Unternehmen im Ausland expandieren möchten (etwa durch Erarbeitung gemeinsamer Kriterien für die Bewertung der Kreditwürdigkeit und einen erleichterten Datenaustausch zwischen Kreditregistern).
Zudem soll FinTechs der Marktzugang durch Technologieneutralität, also gleiche Regeln für traditionell und digital verkaufte Produkte und Dienstleistungen, Verhältnismäßigkeit im Hinblick auf Geschäftsmodell, Betriebsgröße und Tätigkeitsfelder sowie verschärfte Integritätsvorschriften erleichtert werden.
Die Kommission leitete zu diesem Themenkomplex eine öffentliche Konsultation ein. Antworten der Marktteilnehmer sind noch bis 15.6.2017 möglich. Wir werden für Sie genau beobachten, wie die Kommission ihre Vorstellungen konkret umsetzen wird und von Zeit zu Zeit zum Thema berichten.
MAG. MATHIAS ILG, MSC.